The Subways sind auf Europatour. Einer der Stationen in Deutschland war Dortmund. Mit im Gepäck hatten sie die Supports The Dukes und The Computers. 1200 Fans im vollen FZW konnten sich auf einen spannenden Abend gefasst machen.
Einer dieser schmuddeligen Herbsttage, an denen man sich am liebsten in eine Decke wickeln und aufs Sofa legen würde. Den ganzen Tag regnete es ununterbrochen und es war auch kein Ende in Sicht. Ein trostloses Bild vor dem FZW in Dortmund. Einige hartgesottene reihten sich mit kurzer Hose und T-Shirt in die Schlange vor dem Club, anscheinend war ihnen das Geld für die Garderobe zu teuer. Wiederum andere versuchten ein Geschäft zu machen, indem sie gefundene Regenschirme für 2€ an die Wartenden zu verkaufen versuchten.
Wer es dann ins innere des FZWs geschafft hatte, konnte sich erstmal wieder aufwärmen, denn einheizen konnten The Dukes gut. Während der Sänger von Verstärker zu Verstärker hüpfte, so hüpfte auch das noch angefrorene Dortmunder Publikum mit- und gegeneinander. Kerniger Gitarrenrock mit hymnischen Refrains, Foo Fighters, die als Kinder schlecht behandelt und mit etwas weniger Talent als die musikalischen Vorbilder ausgestattet wurden.
Als zweite Band betraten The Computers den Saal. Komplett in weiß gekleidet und mit mehr Pomade im Haar als zu Guttenberg in seinen feuchtesten Träumen, wussten die Briten, wie man das Haus zum Schwingen bringt. Der Sänger war öfter im Publikum anzutreffen als auf der Bühne, jedoch immer mit Mikroständer und Gitarre, seinem Roadie zuleide. Dieser bekam nämlich desöfteren den vorher genannten Mikroständer vor den Kopf oder spürte ihn in anderen, unangenehmen Körperregionen. The Computers live, absolut intensiv und energetisch.
Vorbands schön und gut, jedoch war doch jeder nur wegen einer Band hier. Nach kurzem Intro gings dann auch direkt los. The Subways hüpften gut gelaunt auf die Bühne und zerlegten den Saal mit dem Klassiker Oh Yeah, welcher alles beinhaltet um ein Publikum auf Touren zu bringen. Klatschen, Singen, Hüpfen, all das im ersten Song unterbringen, das ist schon die hohe Schule der Publikumsanimation. So standen sie nun da, die drei jungen Engländer, einerseits unscheinbar, andererseits den kompletten Saal einnehmend. Während sich Billy und Josh, die beiden Herren dieser Combo, schlicht in Jeans und weißem T-Shirt vor die Menge trauten, glitzerte die wandelnde Discokugel Charlotte vom Lidschatten über das Kleid bis zu den funkelnden Ballerinas so vor sich hin.
Funkelnde Augen bekamen auch die anwesenden Damen im Publikum immer, wenn sich Gitarrist Billy in ihre Richtung bewegte.
Bewegen ist ein gutes Stichwort, denn das können The Subways. Wer nicht grade aufgrund von Gesangspassagen ans Mikrofon gefesselt war, der rannte kreuz und quer über die Bühne, jedoch immer so gut getimed, dass nie ein Gesangseinsatz verpasst wurde. Auch eine Kunst, die nicht jede Band beherrscht.
Die Setlist gestaltete sich durchaus hart und ohne wirkliche Balladen. Einziger Stimmungskiller war wohl Popdeath, welcher als einziger Song vom neuen Album live nicht so wirklich ankam. Jedoch wurde dieses Loch schnell wieder durch Hits wie Shake! Shake!, Turnaround und natürlich auch Rock´n´roll Queen gestopft.
Nach sehr intensiven, aber doch etwas kurzen 60 Minuten war dann auch schon Schluss und die Band verabschiedete sich mit 1AM und It´s A Party von ihren Dortmunder Fans. Nassgeschwitzt aber doch noch nicht komplett ausgelaugt, wohl an der etwas kurzen Spielzeit liegend, machte sich das Publikum auf den Weg nach Hause durch die kalte, mittlerweile aber trockene Nacht.
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