Festivals, Gossip

Wacken: Eigene Toilette für 120 Euro – Würdest Du zugreifen?

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Einer der wichtigsten Gründe ein Festival zu meiden sind die sanitären Anlagen vor Ort. Viele -besonders weibliche- Wesen verschreckt der Gedanke, sich eine Toilette mit tausenden Unbekannten teilen zu müssen. Und sind wir ehrlich: Als Frau würden wir auf der Dixi-Klobrille auch maximal direkt nach der morgendlichen Reinigung Platz nehmen wollen. Danach ist es im Normalfall einfach zu eklig.

Da lässt sich was machen dachten sich die Wacken-Veranstalter und boten im letzten Jahr erstmal die Miete eines eigenen Dixiklos an. Die Nachfrage soll trotz des Preises von 120 Euro so enorm gewesen sein, dass die Miettoiletten auch 2010 wieder angeboten werden. Ab sofort stehen sie zur Buchung bereit.

Für sein Geld bekommt man vom 4.-8.August sein eigenes, chemisches Dixi von der Firma Sani aufgestellt, inklusive einer Leerung im Laufe des Festivals. Sollte man selbst mehr Zeit in seinem Klohäuschen zubringen wollen oder die eigene Gruppe es zu produktiv nutzen, können zusätzliche Reinigungen gegen Aufpreis angefordert werden. Ein Vorhängeschloss ist selbst mitzubringen oder für 5 Euro erhältlich. Will man seiner Toilette nahe sein, muss man seinen Zeltplatz dementsprechend wählen. Die mobilen Toiletten werden nämlich nicht direkt vor das eigene Zelt platziert, sondern in Kolonien auf befestigten Wegen abgestellt. Das soll die Zugänglichkeit für die Reinigungsarmada auch bei schlechtem Wetter gewährleisten und die Plastikkomplexe leichter vor Randalierern schützen lassen.

Viele Festivalveranstalter haben in den letzten Jahren verstärkt auf Fliesswassertoiletten gesetzt, die regelmässig gereinigt werden. So konnte man sein Open Air auch für sensiblere Zeitgenossen attraktiver machen. Konsequenter weise wird diese Dienstleistung von den meisten Festivals kostenlos angeboten. Ein Problem bleibt aber: Zu Stosszeiten wie beispielsweise am späten Vormittag sind Wartezeiten vorprogrammiert.

Bleibt also die Frage: Würdest Du die 120 Euro berappen und solch ein Dixi auf einem von Dir besuchten Festival mieten? Oder ist es einfach kein Rock’n’Roll und Du schlägst Dich lieber mit öffentlichen (Bezahl)Toiletten durch?


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