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So war’s: Dave Hause in Bochum

21. Juni 2014

“Welcome my friends to the show”

Wie schon vor zwei Jahren ist der US-Amerikaner Dave Hause mit Tim Vantol auf Europatour. Die Bekanntheit beider Künstler ist inzwischen immens gestiegen. Entsprechend gut gefüllt präsentiert sich das Bochumer Riff an diesem Dienstagabend.

„I’m mainly in Europe because Hurricane/Southside wanted me to. Still, I asked them if I could do clubshows too.“, gab Dave Hause bereits zu Beginn seiner Show zu. Der 36-jährige ist niemand, den es nur auf große Bühnen zieht. Genau das macht ihn sympathisch. Und so ist er in diesen Tagen für einige Festivals und eine Hand voll Auftritten in kleineren Konzertschuppen nach Europa gereist.

Mitchell Townsend, der auf der letzten Tour im vergangenen Winter Pedal-Steel-Gitarre spielte, musste kurzerhand absagen. Auf der Suche nach weiteren Bühnenmusikern ist Dave Hause schließlich bei seinem Bruder fündig geworden. Ein Familientreffen auf Tour also. Zumal auch Chuck Ragan und Northcote gerade auch hier unterwegs sind. Sowie auch Tim Vantol, der diesen Abend für Dave Hause eröffnet.

Dave Hause // Foto: Steffen Neumeister
Dave Hause // Foto: Steffen Neumeister

Stimmungsvoll und gut gelaunt betritt Tim Vantol gegen 20:30 die Bühne. Mitgebracht hat er diesmal nur seine Gitarre. Dass Tim Vantol auch ohne Backing-Band überzeugen kann hat er in den letzten Jahren allerdings schon unzählige Mal bewiesen. Neben einigen selten gespielten Songs wie Broken Mirror, gibt es eine Reihe Titel des aktuellen Albums „If We Go Down , We Will Go Together“ zu hören. Das Bochumer Publikum wird mehrfach zum Mitsingen aufgefordert, und nimmt diese Einladung gerne an. Seine Folk-Rock Titel wirken nun noch authentischer. Musikalisch gefällt Tim Vantol heute besser als mit Band.

Nach überzeugendem Einstieg und kurzer Umbaupause ist auch Dave Hause startbereit. Wie inzwischen üblich beginnt er sein Set mit Damacus, einem Titel seiner aktuellen Platte “Devour”. Schnell zeigt sich: Er hat das Publikum von Anfang an auf seiner Seite. Sichtlich beeindruckt von der textsicheren Menge zeigt sich allerdings auch Hause, der bis vor wenigen Wochen nicht wusste, wer oder was Bochum überhaupt ist.

Rasant geht es weiter mit Melanin und Austism Vaccine Blues, bevor Hause schließlich ein paar ruhigere Titel zum Besten gibt. Denn die Stimmung in der Halle kocht bereits jetzt. Im Laufe des Abends wechselt er folglich immer wieder zwischen elektronischer und akustischer Gitarre.

Bochum feiert den amerikanischen Singer-Songerwriter, der derweil über zerbrochene Träume singt, und Mut machen möchte. Begleitet werden seine Songs an Gitarre und E-Piano besagtem Bruder Tim Hause, der erst 20 Jahre alt ist und den Abend sichtlich genießt. Man scherzt mit dem Publikum, und übertrifft die Erwartungshaltungen.

Es folgen mit Time Will Tell, Pray For Tucson und C’mon Kid viele Songs, die inzwischen standardmäßig zum Set von Dave Hause gehören; aber auch wieder Titel von The Loved Ones. Hier ist vor allem der Tteil I Swear zu nennen, der eine gute Abwechslung in die Setliste bringt. Seit der Abstinenz von The Loved Ones, der ursprünglichen Band von Hause, ist er kaum noch zu hören.

Nach 95 Minuten Spielzeit und vier Zugaben verlassen die zwei Bühnenmusiker schließlich unter schallendem Applaus die Kulisse. Er werde wiederkommen, dann aber mit ganzer Band verspricht Hause schließlich noch. Eine mitreißende Vorstellung…

 

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Thomas Regniet