Bands, Konzerte

So war’s: Fall Out Boy in Köln

Thomas Peter

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Gänsehaut macht sich breit, während die Ohh’s und Ahh’s durch das Kölner Palladium hallen. Davon gibt es jedenfalls sehr viele auf dem neuen Album von Fall Out Boy.

Fall Out Boy in Köln – Fotos: Steffen Neumeister

Gut ein Jahr ist es her, dass Fall Out Boy ihre Reunion bekanntgegeben haben. Ein Jahr in dem viel passiert ist. Im April erschien das mehr als würdige Comeback-Album Save Rock And Roll. Darauf folgten einige Clubshows und Festivals über den gesamten Erdball verteilt.

Es scheint, als wären sie niemals weg gewesen, während die Band die Bühne heute Abend im Palladium für ihr einziges Deutschlandkonzert auf dieser Welttournee betritt. Alles scheint da zu sein. Spaß, Spielfreude und vor allem lautstarke Fans.

Und die sind wirklich aus allen Ecken Europas angereist um Patrick Stump und seinen Mannen zu Füßen zu liegen und jede einzelne Zeile, welche die nach wie vor unglaublich kraftvolle Stimme Stumps ins Mikrofon donnert, mitzusingen.

Fall Out Boy sind eine dieser Bands, die oft belächelt und als Teenyband abgestempelt werden. Doch heute beweisen sie, dass wesentlich mehr als nur das in ihnen steckt. Die Band schafft den perfekten Spagat aus Popshow und Punkrockschlacht und zeigt mit einem akustischen Mittelteil, dass hinter den Frontsäuen, die eine perfekte Show liefern können, auch grandiose Musiker stecken.

Es ist einer dieser Abende, an denen es einfach läuft. Band sowie Publikum treiben sich gegenseitig zu Höchstleistungen an. Da stört auch der miese, palladiumtypische Sound, der ungefähr so klingt wie eine Schlagbohrmaschine im Hallenbad, nicht mehr wirklich. Von vorne bis hinten gibt es in der schlauchförmigen Location keinen Fuß, der noch still steht. Und während die Band das Michael Jackson Cover Beat It, zu dem Stumps Stimme wie keine zweite passt, durch den Laden donnert, kommen auch die Eltern, die nur hier sind, um ihre Kinder zu begleiten, auf ihre Kosten.

„This is another moshpit song, so get fucking ready.“ Der Moshpit ist jedoch längst eröffnet, während Bassist Pete Wentz den Überhit Thnks Fr Th Mmrs, den sogar Mutti und Vati aus dem Radio kennen, ankündigt. Die Zugabe ist reine Zerstörung und das ist auch gut so. Ein großer Knall zum Abschluss.

Das Tourmotto ist vielleicht ein wenig in Frage zu stellen. Save Rock And Roll. War Rock and Roll jemals in Gefahr? Nicht wirklich. Aber ohne diese 90 Minuten Fall Out Boy an einem Freitag Abend in Köln, wäre er jedenfalls um ein fantastisches Konzert ärmer.

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