So war’s: Hurricane Festival 2014

Der Eichenring-Staub ist längst abgewaschen, der Kater längst kuriert. Lisa und Sven versuchen ihre post-festivalistische Depression aufzuarbeiten und blicken zurück auf das Hurricane Festival 2014. Lisas Beiträge sind kursiv markiert. Alle hier verwendeten Bilder stammen von unserem Fotografen Steffen. Wenn ihr noch mehr aufs Auge wollt: Schaut euch die komplette Galerie an.

Das Wetter

Es wird wieder Redaktionskollegen geben, die mich dafür lynchen werden, einen Festivalbericht mit dem Wetter zu beginnen. Aber gerade anno 2014 ist das absolut gerechtfertigt. Denn mal ehrlich: Wann gab es denn zuletzt ein Hurricane Festival ohne Gummistiefelpflicht? Ich kann mich auf Anhieb nicht erinnern. Dass der fehlende Matsch mit einem unschönen Sonnenbrand und – in Folge des zeitweise recht starken Windes – mit einigen demolierten Pavillons bezahlt werden musste: geschenkt. Es heißt ja schließlich Hurricane und nicht Laues Lüftchen. Nur die Unmengen an Staub am Sonntag können für die Atemwege nicht wirklich gesund gewesen sein.

Die coolste Sau des Hurricanes

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Alex Kapranos, Frontmann von Franz Ferdinand

Kollege Neumeister kürte im letzten Jahr QOTSA-Frontmann Josh Homme zur coolsten Sau 2013. Ein Titel, der auch in diesem Jahr einen eindeutigen Sieger hat. Alex Kapranos, seines Zeichens Frontmann von Franz Ferdinand, ist so cool, dass selbst in der prallen Nachmittagssonne des Scheeßeler Eichenrings gefühlt Minustemperaturen herrschten. Ein bisschen Rockstarattitüde hier, ein bisschen Unantastbarkeit dort, dabei aber nie übermäßig abgehoben. Der Titel wird Alex Kapranos stellvertretend für die gesamte Band verliehen. Franz Ferdinand liefern zweifelsohne einen der besten Auftritte des gesamten Festivals ab. Tanzbar ohne Ende. This Fire is out of Control!

Peinlichster Auftritt

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Jennifer Rostock

Der Preis für den peinlichsten Auftritt des Hurricanes geht eindeutig an Jennifer Rostock. Titten, Schnaps und eine politische Message gegen Homophobie und Sexismus – so lässt sich der Mist dort auf der Bühne zusammenfassen. Mit einer Pseudo-Yolo-Attitüde, wie sie im Buche steht macht sich Frontfrau Jennifer Weist lächerlich. Aber das ist wohl der Preis, den man zahlt, wenn man nichts zu bieten hat außer viel nackter Haut und Witze über großbusige Gastsängerinnen, die vor lauter Nervosität nicht jeden Ton treffen. Ein klares #Aufschrei für den Tittengrabscher!

Auch wenn ich gern widersprechen würde – würde ich es tun, müsste ich lügen. Um das klar zu stellen: Die letzten beiden Alben von JRo mag ich wirklich gern. Dass auf einem Festival hauptsächlich die bekanntesten Songs wie Feuer und Kopf oder Zahl gespielt werden, ist klar, daher will ich auch gar nicht über die Setlist meckern. Und meinetwegen kann die gute Jennifer auch Schnaps trinken so viel sie will – aber es wäre tatsächlich für alle das Beste, würde sie zwischen den Liedern einfach den Mund halten. Stellt euch mal ein The National-Konzert vor, bei dem Matt Berninger jeden Schluck Wein lauthals ankündigen würde.

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Sven Morgenstern