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With Full Force sorgt mit Frei.Wild-Bestätigung für Empörung

13. Februar 2013

Seit langem gab es wohl nicht mehr so viel Kritik für, so viele Diskussionen über,  und so viel Wirbel um eine Bandwelle, wie bei den Bestätigungen des With Full Force am Dienstag. Der Grund: Die umstrittenen Deutschrocker Frei.Wild sind eine der neu präsentierten Bands. Da das Quartett immer wieder von der  rechtsextremen Szene instrumentalisiert wird und die nach ihren Aussagen unpolitische Stellung von Medien, Musikern und vielen anderen angezweifelt wird, sind viele Festivalgänger und WFF-Anhänger über die Bestätigung empört.

[UPDATE 14.02.: Empörung war gestern, heute zieht die Visions die Konsequenzen aus der Bestätigung und verabschiedet sich als Präsentator.]

“Mit Frei.Wild, ohne uns!”– Es ist einer von über tausend Facebook-Kommentaren unter der Ankündigung des Hardcore-Festivals, doch er drückt aus, was viele potenzielle Besucher denken und aussprechen. Für sie ist die Buchung der “Punkrock-Band” ein harter Schlag ins Gesicht. So hart, dass viele von ihnen wohl sogar vor einer Rückgabe der Karten und einem Boykott des Festivals nicht zurückschrecken.

Veranstalter zeigt sich unbeeindruckt
Der Veranstalter Inmove hat wegen Frei.Wild allerdings keine Bedenken. Auf Facebook kommentieren sie die Bestätigung von Frei.Wild: “Gehasst und geliebt – das trifft es perfekt. Wir stehen für Toleranz, beteiligen uns nicht an Hexenjagden und freuen uns, Euch die Band zum Jubiläum erneut präsentieren zu können.”

Gegenüber LVZ-Online erklärt Geschäftsführer Sven Borges: „Wir geben nicht allzu viel darauf, was an Statements gepostet wird. Das was zählt, sind die Fans, die wirklich das Festival lieben und auch jedes Jahr zu uns kommen. Die beteiligen sich nicht an solchen sinnlosen Diskussionen. Bisher hat noch niemand seine Karte zurückgegeben“.

Ob das so bleibt, oder ob die Drohungen doch in die Tat umgesetzt werden, steht noch in den Sternen. Fakt ist aber, das With Full Force hat sich mit dieser Bestätigigung sicher keinen Gefallen getan. Denn neben ausbleibenden Besuchern, besteht auch die Gefahr, dass linksorientierte Bands, wie Die Kassierer oder War From A Harlots Mouth wegen solcher Musiker abspringen.

Auch sind Auseinandersetzungen zwischen rechstextremen Anhängern der Band und linksextremen Besuchern oder anderen Gegnern von Frei.Wild nicht ausgeschlossen. Darum muss die Frage gestellt werden, ob das Buchen einer solchen Band nicht die falsche Entscheidung war. Diese Diskussion wird Kratzer im Lack des Festivals hinterlassen und dem Ruf nicht gut tun.

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Joscha Arnold