Chiemsee Reggae Summer 2008: Freitag

Nach wiedermal einer bekanntlicherweisen durchzechten Nacht im Partyzelt machte ich mich gegen 7.30 Uhr auf um in den Genuss zu kommen auf dem Chiemsee Summer zu duschen. Die Duschen sind wie letzte Woche auf dem Frequency kostenlos, aber dafür Gruppenduschen. Das Wasser hatte immer einen automatischen Wechsel von heiß und lauwarm. Also ich war zufrieden mit den sanitären Anlagen vorort. Auch die Dixies waren genießbar. ;)
Gefrühstückt wurde im Frühstückszelt: Kaffee plus Salamibaguette MIT Salat! Das dürfte dasselbe Zelt gewesen sein, wie am Southside. Ich ging dann wieder frisch gewaschen zurück zu meinem Zelt und machte mich auf den Weg zum Shuttlebus in die Stadt. Am Bahnhof angekommen zog ich mit etlichen Festivalisten zum örtlichen Edeka-Markt um dort einzukaufen. Der komplette Edeka war überfüllt mit Besuchern des CRS und es waren nur vereinzelt “normale” Leute im Markt zu finden. Kurz nachdem ich die Drehtür passierte, wurde der Edeka von den Securtiys zeitweise geschlossen, weil sich die Warteschlange von der Kasse durch den ganzen Laden schlängelte. Aber man merkte, dass der Besitzer mit dem Ansturm rechnete, da sich vor dem Markt die Bierpaletten und 5 Liter Bierfässer stapelten. Dort nahm dann auch ich eine Palette, man glaubt es kaum, PAULANER Helles für 99 Cent pro Stück + Pfand und schleppte es neben einigen Knabbereien zur Bushaltestelle.
Wieder am Zelt stellte ich fest, dass es mittlerweile doch sehr warm geworden ist, somit entschloss ich mich meine einzige kurze Hosen zu tragen. Ich nahm ein paar Dosen Bier und machte mich auf dem Weg zum Campingplatz vom Konni, weil mir die Mädels dann doch irgendwie zu öde waren. Am Campingplatz angekommen begann mal wieder das fröhliche Spiel vom Biertrinken und Zeitvertreiben am Vormittag bzw. Mittag. Wir entschlossen uns dann, noch einen kurzen Abstecher zum Fluss zu machen. Leider hatte ich meine Badehosen vergessen, wobei ich wahrscheinlich sowieso nicht ins Wasser gegangen wäre, da ich immer noch erkältet war vom Frequency.

Gegen 16.00 Uhr machte ich micht dann auf in Richtung Festivalgelände und Pressezelt. Aber das Pressezelt war nicht so spannend wie angenommen. Ein paar Bierbänke und Tische, dazu noch ein Getränkestand, ja des wars eigentlich auch. Also wieder mal kein Liveblog.
Um kurz vor 17:00 Uhr traf ich mich dann wieder mit dem Konni und seine Leute und wir genossen die ersten Klänge des Chiemsee Reggae Summers 2008: Natty King & Daddy Rings.
Lang über die Künstler kann ich eher nicht so schreiben, da ich mich mit den Künstlern davor auch noch nicht ernsthaft auseinander gesetzt hab, deswegen werden die Konzertberichte eher mau aussehen. Natty und Daddy waren ziemlich gut und machten auch als erster Act auf der Hauptbühne gleich richtig Stimmung. Es waren auch generell relativ früh vor den Bühnen sehr viele Festivalisten um sich die einzelnen Künstler anzuschauen. Das kenn ich jetzt von meinen bisherigen Festivalerfahrungen eher nicht.

Deichkind waren als nächste an der Reihe. Am Southside hab ich ja bereits ein paar Lieder gesehn, als ich mich dann entschied zu Nofx zu gehen, und somit freute ich mich schon den ganzen Tag auf die Show von den Hamburgern. Und es war eine saugeile Show was sie da so von sich gaben. Von musikalischer Seite vielleicht nicht ganz so hochglänzlich aber es war einfach unglaublich wie sie das Publikum mitgerissen haben. Ihren Smashhit “Krawall und Remmidemmi” haben sie wiedermal relativ früh gespielt und dann als Zugabe ein weiteres Mal. Und diesen Song muss man einmal livemiterlebt haben. Was sich da so abspielt unglaubich!!!;)

Nach dem Auftritt von Deichkind beeilte ich mich um den Gig von den beNUTS in der Zeltbühne komplett zu sehen. Auch die Münchner verstanden es das Publikum zu animieren und das komplette Zelt bewegte sich tanzend und springend. Das Zelt schien aus allen Nähten zu reißen, das lag aber nicht nur an dem super Auftritt sondern auch daran, dass es draussen zu Regnen begann und sich das Gelände erstmals und dann fürs komplette Wochenende in ein Schlammmoor verwandelte.

Ich war so durchgeschwitzt und machte mich nach den Zugaben wieder auf den Weg zur Hauptbühne, wo bereits das erste Lied von Tanya Stephens erklang. Es begann jetzt richtig heftig zu Regnen und ich beschloss zurück zu meinem Zelt zu laufen um meine schon etwas durchweichten Chucks gegen brandneue Gummistiefel zu wechseln. Was sich im Nachhinein als einen klugen Schachzug erwieß. Das komplette Festivalgelände wurde wie schon erwähnt in ein reines Schlamm- und wie die Österreicher sagen Gatsch-Paradies und ohne Gummistiefel war man an diesem Wochenende einfach komplett hilflos. Man sah auch kaum Festivalisten ohne Gummistiefel und wenn doch, dann waren diese Personen meist barfuss.

Mit Gummistiefel und Regenjacke ging es dann zu Patrice. Der Auftritt war so ziemlich deckungsgleich mit dem vom Frequency. Aber er schafft es immer wieder gewaltig zu überzeugen und ab und dann die Songs anders rüber zu bringen und zu spielen. Es regnete mittlerweile stark und ich war kurz davor mich in die Zeltbühne zurück zuziehen, aber der Auftritt war einfach so genial, dass ich ihn mir komplett angeschaut habe und zum Entschluss gekommen bin, dass sich die Auftritte von Patrice für mich persönlich vom Southside ab immer gesteigert haben.

Danach hab ich mich entschieden erstmal zu The Heptones aufzumachen. Ja was die beiden älteren Herren da auf die Beine stellten, hatt mir gut gefallen und ich vergass sogar die Zeit und somit die ersten Lieder von Beenie Man was mir aber jetzt auch egal war, da mir der Auftritt nicht so gefallen hatte. Nach 4-5 Lieder ging ich wieder zurück zur Zeltbühne um dort auf Shantel zu warten, der erst um 2:35 Uhr die Bühne bestiegen hätte. Aber der davor auftretende Pekah aka Pierpoljak ging mir so auf den Zeiger, dass ich nach kurzer Zeit mich aufmachte Richtung Zelt.

Aber bis ich erstmal bei meinem Zelt war, verging auch wieder eine gewisse Zeit, schließlich muss man erstmal laufen lernen, im teilweise kniehohen Matsch. Irgendwann war ich aber dann doch mal am Zelt und ich freute mich, als ich endlich im trockenen und warmen Schlafsack mich zu Ruhe legte.

 

Alle Bilder: Markus Jung.

+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
Markus Jung