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Frank Turner – Tape Deck Heart: In gewohnter Routine

26. April 2013

Nach der Auflösung seiner Hardcore-Punkband Million Dead entschloss sich Frank Turner eigene Wege zu gehen. Wege, die ihn als Singer-Songwriter schrittweise von schlecht gefüllten englischen Bars, über Clubs in Europa und Amerika, bis in die Wembley Arena geführt haben. Seit ein paar Tagen steht nun auch sein fünftes Studioalbum in den Regalen…

Tape Deck Heart“ nennt sich die neue Platte, deren Veröffentlichung in diesen Tagen viel Beachtung findet. Ein Kassettendeck verflochten mit einem Herzen, simpel aber einfallsreich gestaltet, so kommt das Albumcover daher. Es lässt erahnen, dass in diesem Album mindestens genauso viel Herzblut steckt, wie in seinem Vorgänger „England Keep My Bones“. Bei „Tape Deck Heart“ handelt es sich um ein Konzeptalbum: Es geht um Veränderung und Neuanfang.

Wie (fast) immer etwas melancholisch, aber mindestens genauso dynamisch, präsentiert sich der Opener Recovery. Damit knüpft der Song nahtlos an vorherige Titel wie Peggy Sang The Blues an, und stimmt den Hörer eindrucksvoll auf die folgenden Minuten ein.

Außergewöhnlich viele Highlights der Platte finden sich unter den ersten Songs wieder. Mit Losing Days, The Way I Tend To Be und Plain Sailing Weather, die zum Mitsingen einladen, steigert Turner die Erwartungen an den Rest des Albums rasant. Auch dort erweist sich so mancher Titel als textlich und musikalisch mitreißend, wird oftmals sogar kurzerhand zum Ohrwurm. Ausgefeilte Bandarrangements der Sleeping Souls verleihen vor allem Liedern wie The Fisher King Blues oder Polaroid Picture einen besonderen Wiedererkennungswert.

Auch diesmal ist der Instrumenteneinsatz vielfältig. Der Musiker aus Winchester bedient auf diesem Album erneut eine Vielzahl von Genres. So gelangt man vom energiegeladenen Indierock-Song zur gefühlvollen Country-Ballade und den schwungvollen Folk-Songs.Frank Turner bringt Jahrhunderte alte Musikstile wieder zum Vorschein, und vereint sie mit modernen Klängen. Seine Punkrock-Vergangenheit kann, und möchte der Brite dabei nie leugnen. Stattdessen bliebt sie ein fester Bestandteil seiner Musik.

Im weiteren Verlauf der Platte findet man einige hörenswerte Musikstücke (Tell Tale Signs, Broken Piano), die aber den zu Beginn geweckten Erwartungen nur manchmal Stand halten können. Ein wirklich schlechtes Musikstück findet man auf „Tape Deck Heart“ wohl nicht; Einzelne (Four Simple Words, Anymore) konnten jedoch auch nach mehrmaligen Hören nicht überzeugen.

Abschließend bleibt zu sagen sagen, dass es sich bei „Tape Deck Heart“ um ein sehr gelungenes Album handelt, dass sich in jedem Falle nicht vor den vorherigen Longplayern verstecken braucht. Im Gegenteil: Meiner Meinung nach liegt hier eines der besten Alben dieses Jahres vor mir, deren Songs sich auch Live schnell etablieren werden. Kaum ein Künstler hat härter dafür gearbeitet seine Musik an die Massen heranzutragen und dort anzukommen, wo er heute steht. Von daher gönnt man Frank Turner jeglichen Erfolg mit dem Album …

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Thomas Regniet