Highfield 2008: Beatsteaks

Als auf die Frage, was das Publikum vom Auftritt der “Beatsteaks-Eltern” Die Ärzte am Samstag gehalten hätte, zahlreiche “Hubschrauber”-Rufe durchs Rund am Stausee Hohenfelden schallten, waren die Beasteaks erstmal verblüfft. Sie wahren wohl nicht in das eingeweiht, was da tags zuvor passiert war – vielleicht hat das ja nach dem Konzert jemand nachgeholt.

Arnim erzählte begeistert vom Konzert am Abend zuvor zentral in Erfurt. Es sei eines der besten Konzerte in der Beatsteaksgeschichte gewesen und man wolle das nun auf dem Highfield noch toppen.

Neben Bands wie The (International) Noise Conspiracy, the Hives und den Dropkick Murphys scheinen auch die Beatsteaks sich am Highfield wirklich wohl zu fühlen. Das belegt beispielsweise der Fakt, dass sie seit dem ersten Auftritt 2004 bereits zum dritten mal den Weg ins Erfurter Hinterland gefunden haben. Immer in den geraden Jahren sind sie seit dem am Highfield vertreten.
In diesem Zusammenhang auch verdächtig sein Kommentar zum regulär vorgesehenen Konzertende 23:30 Uhr:

“Unser Tourmanager kam eben zu uns und meinte wir hätten ein Zeitproblem. Ich meinte: Ham wir nicht!”

Statt von der Bühne abzugehen und in den Katakomben zu verschwinden, verlängerten die Berliner eigenmächtig die ihnen zugestandene Spielzeit und schoben im ersten Set noch das Turbostaat Cover “Frieda und die Bomben” und “Hand in Hand” hinterher.

Auch danach war noch lange nicht Schluss. Die von den Festivalisten lautstark geforderte Zugabe eröffneten die Steaks mit einem weiteren Cover, diesmal einem Song von Mark Lanigan. Nach einer anschliessenden Freestyle Version von “Cut From The Top” spornte  Arnim das Publikum nochmal an:

“Es waren noch nicht alle und das Springen war noch nicht hoch genug. Das sind die letzten 10 Minuten des Highfield 2008 und wir werden diesen Platz – ihr wisst schon!”

Ausserdem wollte er zum Abschlusslied “Let Me In” nackte Haut sehen.

“So viele schöne Herren – das ist hier ja wie auf der Loveparade. Los wir ziehen uns jetzt alle aus!”

Gesagt, getan. Von meiner bequemen Strandliege auf dem Landungssteg aus konnte ich hunderte T-Shirts durch die Luft wirbeln sehen. Was ich da verloren hatte?
Nach etwa der Hälfte der Zeit hatte ich genug von dem Rumgeschiebe selbst im Bereich 30 Meter hinter der Bühne und zog die altersfreundliche Steglösung vor.
Dort hatte man nicht nur Platz und Ruhe, sondern konnte liegend bequem das Treiben auf der Bühne mitverfolgen.

Endgültig Schluss war dann gegen 23:50 Uhr.
Die Beatsteaks hatten bis dahin 100 Minuten lang eine tolle Show abgeliefert – waren ein absolut würdiger Abschlussact für das Highfield 2008. Sie gefielen mir an diesem Abend wesentlich besser als am Southside 2008.

[autoviewer=245,700,550]

+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
+1
0
Thomas Peter

ein diplomierter Biologe mit starkem Hang zu Fotokamera und der besonderen Festivalatmosphäre.