Festivalmarkt

Hultsfred Festival: Trotz geringer Besucherzahl Optimismus

Thomas Regniet

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Nachdem die 25. Auflage des schwedischen Hultsfred Festivals wenige Tage vor Beginn 2010 abgesagt, und damit von den wohl meisten Musikbegeisterten für Geschichte erklärt wurde, war es doch 2011 wieder da. Ein anderer Veranstalter, andere Umstände. Man zieht Bilanz und wirft einen Blick auf die Zukunft des schwedischen Rockfestivals.

Jeweils rund 11.000 Festivalbesucher konnten an den drei Veranstaltungstagen vom 14.-16. Juli 2011 auf das Festivalgelände gelockt werden. Zu den besten Zeiten des Festivals stellten diese 11.000 nur etwa ein Drittel der Besucherzahl dar. Das Hultsfred galt damals als das größte schwedische Rockfestival. Dennoch zeigt man sich seitens der Konzertagentur FKP Scorpio, welche im Februar 2011 verkündete, das Festival übernehmen und weiterführen zu wollen, optimistisch.

Selbst wenn man laut Folkert Koopmans, seineszeichens Geschäftsführer von FKP Scorpio, mit einigen Tausend weiteren Rockfans auf dem Festival gerechnet hatte, lässt sich der geringere Besucherandrang wohl eher auf die noch recht kritischen Rockfans nach der Absage 2010 zurückführen als auf veranstaltungstechnische Mängel.

Ein Teil der Besucher wartet nämlich immer noch auf die Rückerstattung des Eintrittsgeldes vom Vorjahr. Das diesjährige Line-Up bot jedenfalls einige Kracher, wie zum Beispiel The Prodigy und Morrissey. Im Vorjahr mussten Hochkaräter wie 30 Seconds to Mars oder The Hives ihren Auftritt ins Wasser fallen lassen. Der ursprüngliche Veranstalter Rockparty hatte im Jahr 2010 kurz vor dem Event Konkurs angemeldet.

Man möchte weiter machen, auch wenn die diesjährigen Einnahmen die Ausgaben nicht decken konnten. FKP Scorpio sieht sogar gute Chancen, dass das Festival in dem 5.000 Einwohner großen Kleinstädtchen in den kommenden Jahren wieder zu alter Größe zurückfindet und offenbart den schwedischen Rockfans weitere Pläne: In Zukunft, mutmaßlich im Jahr 2013, soll im 160 Kilometer entfernten Norrköping ein alter Militärstandort zu einem Festivalgelände für knapp 50.000 Besucher umfunktioniert werden.

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