Southside 2025 
Bilder + Impressionen

3 Tage intensivste Sonne liegen hinter uns. Langsam neigt sich mein Akku dem Ende entgegen. Das Bild symbolisiert diesen Zustand, den wahrscheinlich fast jeder nachempfinden kann, der am Southside zugegen ist. Aber: Alles besser als ein Matschjahr.

Die Pk steht an und über allem schwebt die Frage: Bleiben oder Gehen. Mein Tipp: Der Vertrag mit dem Take Off Park wird verlängert und das Southside bleibt ein paar weitere Jahre hier in Neuhausen ob Eck.

Folkert Koopmans: 5 Jahre Verlängerung im TakeOff Park!!
Nicht ganz ausverkauft, nicht ganz das Programm, das man gerne gehabt hätte. Etwas schwächer als die Vorjahre. 27. Festival, weit über 1 Mio Besucher in den letzten Jahren.
14 Uhr VVK Start am Dienstag. 56000 Besucher.

Bandverfügbarkeit: Sehr teuer, Headliner spielen Stadionshows. Vor 10 Jahren anders. Geld wurde bei Festivals gemacht, aber jetzt auf Konzerten. Diese Jahr waren auch nicht so viele Bands unterwegs.

Benjamin Hetzer: Herausforderndes Festival letztes Jahr. Lange Zeit gebraucht um Gelände wiederherzustellen.
Cashless System neu eingeführt und gut gelungen. Feedback darauf positiv.
Greener Wohnen Wegführung zum Gelände geändert.
Alle Open Air Bühnen mit Feststrom versorgt, White Stage auf Akku.

Marina Jung, Bürgermeisterin: Störungsfereies Festival bei schönem Wetter. Im Kernort sehr ruhig, Bevölkerung steht sehr hinter dem Festival. Herausforcerung und Erlebnis.
Dank an alle Beteiligten.

Heike Reitze, Take Off-Park: Tolles Festival, ein Mehrwert für die Region und den Gewerbepark. Vermieter der Flächen, immer mal wieder Herausforderungen, die gemeinsam gemeistert werden. Freut sich, dass es weiter geht. Abstimmungmit den Unternehmen notwendig. Beinflussung des Geschäftsbetriebs für Wochen. Unternehmen kennen das und tolerieren es. Dank an die 70 Unternehmen und 3000 Mitarbeiter. Neue Baummassnahmen in Gang. Dank an die Mitarbeiter, die technische Probleme meistern und Wasserversorgung garantieren. Kein Flurschaden wie im letzten Jahr. Wiese weg, aber nächster Regen sollte es richten.

Stephan Stitzenberger, Polizei: Klasse Festival, freut sich auf die nächsten 5 Jahre. Bislang Stand 15 Uhr: 58 Streftaten, die Hälfte erschleichen von Leistungen. 11 geschädigte Besucher durch Streit. Ansonsten keine Sachverhalte. 2 Widerstände gegen Beamte auf Grund Alkoholisierung, 1 Kollege leicht verletzt. Bei Gesamtzahl der Besucher hinzunehmen. Verkehrspolizeilich nichts zu melden. Wenig Stau. Frühe Anreise und Feiertag plus Verkehrskonzept wirken.

Wolfram Nestel, Feuerwehr: Sehr geringes Einsatzaufkommen. Akkupacks durch in der Sonne liegen explodierend. Gaskartuschen sind Thema. Ansonsten sehr zufrieden. Lob an Organisation für breite Wege.

Dr med Ekhard Stegmann, Rettungsdienst: Verantwortlich für Patiententransporte, sehr geringe Patientenzahl. Stand jetzt: 46 Transporte, 30mal mit Krankentransportwagen, 6 mal Rettungswagen, 3 Notarzt. Sehr ruhiges festival. Sehr zufrieden.

Sven Lederle, Sanitätsdienst: Sehr disziplinierte Besucher, Kopfbedeckungen und Wasserstellen werden angenommen. Knapp 500 HelferInnen. Jetzt knapp 200 im Einsatz. Stand 14 Uhr 1990. 1420 kleinere Versorgungen, 500 protokolliert. Sehr ruhig.

"Last show of the European summer tour" - Tim McIlrath wollte zum Ende ihrer Sommermission noch einmal eine denkwürdige Show abliefern und die Gesänge der Crowd mit in den Flieger zurück nach Chicago nehmen. Hat auch recht gut funktioniert.
"The lyrics stay the same, but times change" - sagte er als Einleitung zu Hero Of War, das eigentlich in einem Amerika nach 9/11 geschrieben wurde, aber auch heutzutage in ganz anderem Kontext aktuell bleibt: "We as a band are born for this time".  
Die neuen Songs "Want It All" und "Nod" bestätigen: Rise Against haben ihre Formel perfektioniert und sehen keinen Grund zur Veränderung. Solide Performance einer Band, die längst zur musikalischen Konstante geworden ist - nicht weil sie sich entwickelt hätten, sondern weil die Welt zu ihnen aufgeholt hat.

Auffälligste Auffälligkeit: Simon stellte die Band mit "We are Biffy Clyro from fuckin Scotland" vor. Ansonsten ein Set wie immer - grandios und im Normalfall wäre ich auch nicht vorher gegangen - aber Rise Against riefen.

Die britische Singer-Songwriterin Kate Nash startete ihren Southside-Auftritt mit voller Power - vielleicht sogar etwas zu energiegeladen. Bereits beim zweiten Song war sowohl das Publikum als auch die Künstlerin selbst leicht außer Atem. Nash, bekannt für ihre direkten Texte und ihren unverfälschten Punk-Pop-Sound, musste nach den ersten intensiven Minuten kurz durchatmen. 
Eine kleine Teepause half der 37-Jährigen, wieder zu Kräften zu kommen - ein charmant britischer Moment inmitten des deutschen Festival-Trubels. Die kurze Verschnaufpause tat dem Auftritt keinen Abbruch: Nash, die mit Hits wie "Foundations" bekannt wurde und zuletzt durch ihre Rolle in der Netflix-Serie "GLOW" auch als Schauspielerin Aufmerksamkeit erregte, fand schnell zu ihrer gewohnten Bühnenpräsenz zurück.

Bei strahlendem Sonnenschein zelebrierten Royal Republic einen Feel-Good-Auftritt voller 80s-Nostalgie auf der Blue Stage. Passend zu ihrem aktuellen Album.
Zwischen den Songs plauderte die Band aus dem Nähkästchen: "Wir verwirren schon seit 15 Jahren die Label-Manager mit unserer Musik", scherzte Sänger Adam Grahn. Einen spontan Royal Republic-Chant griff die Band auf und improvisierte einen Song darum - inklusive der Diskussion, ob mehr Reggae ins Repertoire gehört. "Absolutely not!", kam die klare Antwort vom Rest der Band.
Mit einem Augenzwinkern richteten Royal Republic Grüße an Biffy Clyro aus: "Sagt ihnen, sie sollen nicht aufgeben - es wird definitiv passieren!" Eine Anspielung auf den bald bevorstehenden Durchbruch der Schotten ;)
Ein typisch charmanter Royal Republic-Auftritt: spontan, humorvoll und mit der perfekten Portion skandinavischer Leichtigkeit unter der deutschen Festivalsonne.

Arte Concerts überträgt ab 16:45 Uhr live vom Southside Samstag 2025. Der kostenlose Stream ist unter https://www.arte.tv/de/videos/126471-002-A/southside-festival-2025/ verfügbar und bringt die Festival-Atmosphäre direkt ins Wohnzimmer.

Heute sind mit Biffy Clyro, Rise Against und AnnenMayKantereit sowie Alligatoah alle "großen" Programmpunkte dabei.

Streaming-Lineup Samstag:
16:45 Querbeat
17:30 Olli Schulz & Band
18:30 Von Wegen Lisbeth
19:30 Girl in Red
20:30 Biffy Clyro
21:45 Rise Against
23:00 AnnenMayKantereit
00:30 Alligatoah

Immerdie gleiche Setlist, immer der gleiche Opening Gag. Aber: Die alten Herren von Green Day hatten alles in der Hand und lieferten wieder genau das was man von Ihnen erwartet hatte: Eine erstklassige Punkpoprock-Headlinershow für die etwas älteren Semester.
Normalerweise bin ich bei solchen Acts gerne auch mal nur Zuschauer, gestern war ich von Fortuna geküsst und durfte die Show fotografieren. Ein Privileg, das nur etwa 1/3 der Fotografen zuteil wurde. Danke dafür.

Klappt das mit dem Böhmermann auf einem Festival? Ich beantworte die Frage ganz klar mit: ja. Hervorragende Musiker und ein gut aufegelegter Böhmermann sorgten für Kurzweil am späten Freitag Nachmittag. Dabei hatte der Moderator seine "Nazis raus"-Programmatik immer auf den Lippen. Danke dafür.
Leider hats mit den Bildern beim Kopieren ein kleines Desaster gegeben, dass ich in der Ruhe der eigenen Wohnung begutachten muss. Daher nur eine extrem limitierte Auswahl an Bildern für den Anfang.

Es sind diese ungeschreibenen Geschichten. In diesem Fall von einer Trittleiter. Von Green Day. Die schon 3 Stunden vor deren Auftritt eine Stolperfalle im Bühnengraben darstellt. Warum, fragt sich der geneigte Leser, steht das Ding jetzt schon da und wird nicht 5 Minuten vor Gig aufeklappt und hingestellt. In einem Raum, der eh recht begrenzt und daher jeder Zentimeter wertvoll ist.

Was für eine Wucht. Hot Milk und Frontfrau Hannah Mee trotzten den Temperaturen und wirbelten über unberechenbar über die Bühne. Mehr Action alle Bands die  auf den beiden Main Stages bei Rock im Park 2025.

Den Spruch des Abends lieferten Itchy, aber ein Besucher war auch nicht schlecht: "Auf was für einem Zeckenfestival sind wir den hier gelandet. Wasn Scheiss!" sprachs und verliess den Pit mit seinen Freunden. Da hatte er wohl Vicky und OK.DANKE.TSCHÜSS am Patriarchat kratzen hören und dann wurden Soldaten auch noch aufgefordert, die Waffen fallen zu lassen und Heim zu kehren. Zu viel für manch Gemüt..

Pros: Sie hat fett Party gemacht und die Leute von Beginn an zum Mitmachen gebracht. Und die checke Attitüde war erfrischen.
Kontra: Die Texte in denen es eignetlich immer nur um Sex, Abschleppen, weibliche Dominanz usw. geht sind auf dauer nicht nur recht eintönig, sondern auch anstrengend.
Aber vielleicht bin ich auch nur alt. Nach erstem Schmunzeln sehtne ich mir das Ende des Konzerts bei. Sry.