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Pinkpop: Strengere Sicherheitsvorschriften für Pinkpop durch Pukkelpop und Duisburg

The Cure beim Pinkpop, Bild: Steffen Neumeister
Carolin Heim

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

50.000 Besucher, 22 km Sicherheitszaun, 7 Mobilfunkmasten, 5 Minuten Feuerwerk statt der üblichen 3 Minuten (weil das diesjährige Pinkpop zum 25.sten Mal im Landgraaf stattfindet) sowie einer Sicherheitszone mit einem Radius von 400 Metern. Das kann nur einer wissen: Sierk Janssen, der dieses Jahr sein zehntes Jahr als Produktionschef beim Pinkpop feiert. Eine Aufgabe, die ihm nach dem Pukkelpop schwerer geworden ist, aber mit Sicherheit nicht weniger Spaß macht.

The Cure auf dem Pinkpop 2012

Das Arbeiten nach Autopilot ist nicht möglich, da es jedes Jahr Veränderungen gibt – vor allem nach der Pukkelpop Katastrophe im vergangenen Jahr. Janssen erklärt gegenüber 3voor12: „Aufgrund von Pukkelpop und Duisburg sind die Sicherheitsvorschriften strenger geworden. Wir brauchen mehr Sicherheitszäune und Notausgänge mussten noch deutlicher angegeben werden.“ Er selbst war zum Zeitpunkt der Katastrophe beim Pukkelpop als VIP vor Ort und erinnert sich noch genau: „Skunk Anansie hörte auf zu spielen, auf dem Festivalgelände sah man alle benommen herum laufen, die Heringe der Zelte standen einen halben Meter aus dem Boden und im Hintergrund hörte man dieses schreckliche Brummen der Generatoren. Sehr surrealistisch. Ich hoffe, es nicht noch einmal erleben zu müssen.“

Was dem Produktionschef Janssen noch auffiel waren die Laufschriften auf den Anzeigetafeln, die nach der Katastrophe noch immer den Text „Welkom op Pukkelpop“ anzeigten. „Die Anzeigetafeln wurden ferngesteuert über 3G-Mobilfunknetz, aber das Netz war von der Katastrophe überlastet.” Dieselben Anzeigetafeln befinden sich auf dem Pinkpop, haben aber einen eigenen Anschluss. Janssen: „In Belgien läuft auch ein Versuch mit den Sendemasten, die bei Überlastung 3G und die Laufschriften auf den Anzeigetafeln ausschalten, aber das SMS schreiben bleibt möglich. Wenn das funktioniert, dann möchten wir das auch sicher in der Zukunft beim Pinkpop.“

Trotz all den zusätzlichen Aufgaben holt Sierk Janssen unglaublich viel Zufriedenheit aus seiner Arbeit: “Wenn man über das Festivalgelände geht, bist Du in einem extrem hohen high. Dann weißt Du wirklich, wie sich ein Junkie fühlt. Die Tage nach dem Festival bekommst Du einen Kater, aber der ist gewöhnlich zu genießen. Die Arbeit mit Jan [Anm: Der Pinkpop Gründer] ist ein Vergnügen. Wir halten fest zusammen, er kommt oft mit Anforderungen und Jan ist in der Regel das Gesetz, aber dann komm ich mit einem Kostenvoranschlag und dann müssen wir noch einmal schauen ob das geht”, schmunzelt er. Was sowieso geht, ist das Erobern von Künstler-Unterschriften, die zu uns kommen und auftreten. Janssen: „Als Metallica zuletzt hier war, habe ich alle meine alten Platten von ihnen signieren lassen. Und was wollten sie? Nur einige Whiskey und Bier.“

 

 

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