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So war’s: Rock im Park 2014 – der Samstag

Nine Inch Nails Trent Reznor bei Rock im Park 2014, Foto: Thomas Peter
Manuel Hofmann

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Meine Tagesausflüge zu Rock im Park haben mittlerweile eine fast genauso lange Tradition wie Rock am Ring am Nürburg… (lassen wir das). Nicht fortgesetzt werden soll dagegen der Fokus des Nachberichts auf endlose Zugfahrten, die stets Teil meiner Festivalbesuche sind. Nur so viel: Endlich erholt vom viel zu langen Wach-Sein bietet sich doch noch Gelegenheit, auf die musikalischen Stationen des Festivalsamstags zurückzublicken.

The Fratellis bei Rock im Park 2014

In den Tag starte ich mit The Fratellis, deren Dasein ich seit den Zeiten des bekanntmachenden iPod-Hits “Flathead” offengestanden so ziemlich vergessen hatte.  An eben jene Vergangenheit möchte die Band offenbar nicht erinnern, lässt sie “Flathead” aus der Setlist. Bei den anderen Hits, wie “Chelsea Dagger”, nötigt sich mir einiger Respekt ab vor jenen, die sich in der 30 Grad plus liefernden Sonne in den Tanzmodus bringen lassen. Funktioniert in Jeans und T-Shirt eher so mäßig (erleichtert aber immerhin die Überleitung zur nächsten Band, ha!).

Portugal. The Man bei Rock im Park 2014

Das sind Portugal. The Man. , die bei mir, vor allem wegen des großartigen neuen Albums “Evil Friends”, für die größte Vorfreude gesorgt hatten. Los geht es mit “Creep In a T-Shirt”. Einige Zeit braucht es, sich an die Stimme des Sängers John Gourley und die, sagen wir, lebendigen Bewegungen des Bassisten Zachary Carothers zu gewöhnen. Andere Probleme haben vermutliche Erstie-Festivalisten im Jungjugendalter neben mir. Direkt vor den Boxen stehend beben die Brustkörbe durch den nicht ganz unpräsenten Bass, was sie wiederkehrend verunsichert an eben selbigen fassen lässt (Kurzer Moment der Rührung). Die routinierten Gäste erfreuen sich vielmehr an der Spielfreude der Band. Und die “Aber es heißt doch Rock im Park”-Fraktion gröhlt am lautesten mit, als die Band zum Abschluss des Konzerts bei “Purple Yellow Red and Blue” Teile des Pink-Floyd-Klassikers “Another Brick in the Wall Part 2” unterbringt.

Jake Bugg überschneidet sich großteils mit Portugal. The Man. Eines flotten Bühnenwechsels sei dank, langt die verbleibende Spielzeit aber, um sich einiger Konstanten zu vergewissern: Bubikopf und -Frisur: sitzt. Die Stimme: näselnd. Konzert: macht Spaß.

Die anschließende Pause im eigenen Tagesprogramm wird genutzt, um mit Thomas auf den gelungenen Relaunch unserer Seite anzustoßen.

Dementsprechend halbbenebelt ist die Erinnerung an Kasabian, die ihr neues Album “48:13” mit Stolz dem Publikum vorstellen. Oder mit Stolz tragen, wie Sergio Pizzorno, auf dessen T-Shirt ebenjener Albumtitel gedruckt ist. Einigermaßen klassisch und hitlastig sieht dagegen die Setlist aus, nachdem der nachmittägliche Auftritt mit “bumblebeee” eröffnet worden war. “Fire” zum Konzertabschluss funktioniert schließlich immer noch und lässt mich kurz an erste Festivalausflüge denken, an denen auch ich noch wie die heute Nebenstehenden begeistert-betrunken zum Refrain mittobte. And, I’m On Fiiiiiire…

Die erstmals das Gelände der Centerstage füllenden Zuschauerränge dürfen sich schließlich über den biffyclyro’schen Wasserstoff-Haarunfall des Mando Diao  Sängers #2, Gustaf,  wundern. Ich erfreue mich halbherzig an den alten Hits wie “God Knows” und “Long Before Rock ‘n’ Roll” im ersten Drittel des Sets, um schließlich vor zu erwartenden Ausflügen in das Achtzigergeprägte neue Album “Aelita” zu den Editors zu flüchten.

Editors bei Rock im Park 2014

Deren Auftritte werden auch mit jedem Mal dramatischer, meine ich. Es mag an den Gesten und Verrenkungen des Frontmanns Tom Smith liegen (die entsprechende Fotoserie Festivalistens brachte aber immerhin viel Liebe seitens der Fangirls und -boys). Mit Sicherheit liegt es an den in die Setlist eingewobenen Stücken aus dem neuen Album “The Weight Of Your Love”. Wenn ein Konzert schon mit “Nothing” beginnt – “Every Conversation With You Starts A Celebration In Me”, hach ja. Wie dem auch sei, die alten Hits sind groß, Smiths Stimme und Auftreten bleiben stark, da kann der dezente Drama-Überhang durch die Fanboybrille ausgeblendet werden.

Weiter geht es im zweiten Teil des Rückblicks. Mit Kings Of Leon, Queens Of The Stone Age und Nine Inch Nails.

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