Hotspot, Konzerte

So war’s: Muse in St. Goarshausen

Muse
Christoph Geier

Festivalfficionado, Fotodude

Neurobiologe, Festivalliebhaber. Verdient seine Brötchen mit Webseitenkonsulting (Strategische Planung, Erstellung, Pflege) bei 70six.de.

Soweit so gut: beeindruckende Showelemente und eine akzeptable Mischung aus alten und neuen Songs nach einer guten Stunde. Jetzt nochmal ein paar alte Sachen wie  Hysteria oder Starlight auspacken und alles ist gut denke ich mir.

Muse denken offensichtlich anders. Nach einer kurzen Umziehpause die durch Videos und The 2nd Law: Isolated System überbrückt wird, kehrt die Band zwar zurück. Aber der Wahnsinn endet nach drei weiteren Songs (Uprising, Starlight, Survival) dann auch genauso abrupt, wie er begonnen hatte.

Muse
Foto: Christoph Geier

Viele erwarten, dass Muse für eine weitere Zugabe zurückkehren, schließlich fehlen noch etliche Standardsongs wie Hysteria oder Bliss, auch Fans des ersten Albums Showbiz wurde bisher nicht bedient. Als schließlich die Bühnenbeleuchtung angeht, herrscht traurige Gewissheit darüber, dass das Konzert nach gut 90 Minuten bereits vorbei ist.
Pfiffe sind zu hören. Auch ich frage mich, wieso der Abend so früh beendet sein soll. Immerhin waren auf den anderen Tourstationen eher Sets mit bis zu 27 Songs, also vermutlich über zwei Stunden, die Regel. Nicole spekuliert über Auflagen, die eventuell für das kurze Set verantwortlich sind. Dann stellt sich für mich allerdings die Frage, weshalb eine solche Location überhaupt ausgewählt wird. Warum nicht, wie in anderen europäischen Ländern, die großen Fußballstadien bespielen?

Rückblickend bin ich mir selbst nicht sicher, ob die Geschichte nun ein gutes Ende genommen hat oder nicht. Das Konzert war gut – keine Frage. Den hohen Preis von über 70€ und die Strapazen der Anreise konnte es in meinen Augen jedoch nicht rechtfertigen. Dies ist aber meine subjektive Meinung und ich bin mir sicher, würde man zehn andere Besucher befragen, man bekäme zehn andere Meinungen. Einer teilte seine Meinung nach Konzertende noch minutenlang lautstark mit: “Wir waren dabei! Erzählt euren Kindern davon!” und ist offensichtlich etwas begeisterter als ich es bin.

Einen Kritikpunkt auf den sich aber sicherlich alle Besucher einigen können ist die Logistik an der Freilichtbühne. Bierstände mit nur einer Zapfanlage oder Essensstände mit nur einer Friteuse sorgen für endlose Schlangen, wie ich sie selbst auf großen Festivals, mit deutlich mehr als den rund 15.000 Besuchern am Freitagabend noch nicht erlebt habe. Vor den WCs ist die Lage nicht besser. Zum Verlassen des Parkplatzes brauchen wir über zwei Stunden und damit länger, als das Konzert gedauert hat. Aber warten sind wir ja gewohnt.

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